Mitarbeitende

Fachliche und persönliche Entwicklung wird in der Klinik Südhang grossgeschrieben
In der Klinik Südhang arbeiten 193 Menschen in den Berufsgruppen Therapie & Sozialberatung, Pflege, Medizin & Forschung, Hotellerie & Infrastruktur sowie Verwaltung. Ihre fachliche und persönliche Entwicklung ist der Klinik Südhang ein grosses Anliegen, weshalb sie interne und externe Weiterbildungen fördert und unterstützt. Denn, patient*innenzentrierte Behandlungen und professionelle Dienstleistungen setzen motivierte und qualifizierte Mitarbeitende voraus.
«Ich habe mich einerseits persönlich in Psychotherapie weitergebildet und konnte mich andererseits in der Organisation bei der Weiterentwicklung der Klinik einbringen.»
– Bayane Andrey

Individuell begleiten, strukturiert weiterentwickeln: Psychotherapie in der Klinik Südhang

Bayane Andrey arbeitet seit mehr als acht Jahren in der Klinik Südhang. Sie startete als Assistenzpsychologin und ist heute als Oberpsychologin tätig. Sie trägt die Verantwortung für fünf Mitarbeitende und bis zu 25 Patient*innen in stationärer Behandlung und ist im Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» für das Thema Wichtige Menschen zuständig.

Bayane Andrey, du arbeitest seit mehreren Jahren in der Klinik Südhang. Wie hat sich dein Werdegang entwickelt?

Ich habe mich einerseits mit der Weiterbildung in Psychotherapie fachlich weiterentwickelt und konnte mich andererseits in der Organisation bei der Weiterentwicklung der Klinik einbringen. Gerade mit dem neuen Behandlungsprogramm gab es viele strukturelle und inhaltliche Anpassungen, an deren Ausgestaltung ich in Arbeitsgruppen mitwirken durfte. Es ist sicher ein Vorteil, wenn man schon einige Jahre im Betrieb ist und dadurch vernetzter denkt.

Wie hat sich deine Arbeit durch das Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» verändert?

Zum einen hat sich die Teamstruktur leicht verändert – gemeinsam mit einem Oberarzt führe ich seitherein Team von rund fünf Mitarbeiter*innen– zum anderen hat sich die Begegnung mit den Patient*innen verändert. Die Therapieplanung ist heute viel flexibler und individueller gestaltet. Wir orientieren uns an den persönlichen Bedürfnissen der Patient*innen, gehen aktiv auf ihre Fragen ein und fällen Entscheidungen gemeinsam.

Mit dem neuen Behandlungsprogramm kam auch die Verantwortung für das Modul Wichtige Menschen.

Genau. Bei der Entstehung der Themen des Behandlungsprogramms konnten wir unsere Interessen und Wünsche äussern. Das Thema Wichtige Menschen war anfangs in die drei Bereiche Partner*innen, Kinder und Angehörige unterteilt. Ich verantwortete den Bereich Partner*innen. Aus verschiedenen Gründen wurden die drei Bereiche dann zusammengeführt und ich durfte die Verantwortung für das umfassende Thema Wichtige Menschen übernehmen.

Was bedeutete das für dich?

Es bedeutete, dass ich das Thema inhaltlich und organisatorisch ausgestalten durfte. Es freute mich, dass ich mich in das Thema vertiefen und Ideen sammeln durfte. Gemeinsam mit einer Kollegin haben wir schliesslich eine offene Gruppe mit dem Titel Wichtige Menschen gegründet. Ich habe mir überlegt, welches die wichtigen Elemente sind, die wir den Patient*innen in diesem Angebot weitergeben möchten, und ich habe den Infoanlass dazu entsprechend ausgestaltet. Die Gruppe findet wöchentlich statt und wird von zwei Kollegen und mir geleitet.

Die fachliche Entwicklung wird in der Klinik Südhang grossgeschrieben. Wie geht es mit dem Angebot Wichtige Menschen weiter?

Das Angebot läuft im Moment ganz gut. Die offene Gruppe wird rege besucht. Potenzial für Weiterentwicklung sehe ich zum Beispiel im Bereich Kinder, wo wir durch Zusatzausbildungen noch spezifischere Expertise aufbauen könnten.

«Mit den betrieblich angeordneten Fortbildungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Entwicklung der Klinik Südhang.»
– Barbara Dörig

Motivational Interviewing - passend zur Grundhaltung des Südhang

Motivational Interviewing (MI) ist eine bewährte evidenzbasierte Gesprächstechnik aus der Suchttherapie. Sie hilft Patient*innen, ihre eigene Motivation zur Veränderung zu stärken. Mit Empathie, offenen Fragen und aktivem Zuhören werden sie unterstützt, Unsicherheiten zu klären und eigene Lösungen zu finden. «Bei MI nehmen sich die Fachpersonen sehr stark zurück. Ihre Rolle ist es nicht mehr, das Programm für die Patient*innen zusammenzustellen, sondern diese dahingehend zu begleiten, dass sie selbst erkennen und entscheiden können, was für sie das Richtige ist. Das ist gerade für langjährige, erfahrene Fachpersonen neu und braucht Offenheit und Training», erläutert Chefpsychologin Michaela Saurer. «Die Herangehensweise von MI entspricht genau der starken Patient*innenzentrierung, die wir auch mit unserem Behandlungsprogramm ‘Mensch und Sucht’ verfolgen, indem wir uns konsequent an den Bedürfnissen der Patient*innen orientieren.»

So werden Schritt für Schritt alle Fachpersonen des Südhang, die direkt mit Patient*innen arbeiten, geschult. Die erste Schulung durch die mokom GmbH fand im Herbst 2024 statt. Die nächste folgt im Verlauf des Jahres 2025. «MI ist eine Grundhaltung. Sie soll die Organisation durchdringen und auch von Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen, Fachtherapeut*innen und Sozialberatenden gelebt werden», ergänzt Barbara Dörig, Geschäftsleitungsmitglied und Leiterin Pflege und Fachtherapien. Um diese Verankerung zu erreichen, werden die Mitarbeitenden durch Super- und Intervisionen sowie möglichen Auffrischungskursen begleitet. «Mit den betrieblich angeordneten Fortbildungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Entwicklung der Klinik und stellen sicher, dass unsere Patient*innen eine qualitativ hochstehende und fortschrittliche Behandlung erhalten», so Barbara Dörig.

«MI ist ein tolles Werkzeug, das mich in meiner Arbeit unterstützt. Ich gehe nicht immer alle Schritte der Technik durch, wende aber viele Feinheiten in den normalen Gesprächen an. So fliesst MI in die gesamte Therapie ein.»
– Dr. Michele Catarinella, Stv. Oberarzt
«MI ist eine praktische Intervention, um Ambivalenzen aufzuschlüsseln. Ich bin sehr dankbar, im Rahmen der Arbeit eine Weiterbildung machen und mich weiterentwickeln zu dürfen.»
– Bayane Andrey, Oberpsychologin
«Die MI-Fortbildung ist eine gute Sache, da sie eine gemeinsame Haltung im Umgang mit den Patient*innen fördert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im therapeutischen Setting unterstützt. Solche Angebote machen den Arbeitsort Südhang attraktiv.»
– Urs Klopfenstein, Teamleiter Pflege
«MI hat die Kraft, nachhaltige Veränderungen durch die Selbstbestimmung der Patient*innen möglich zu machen. Die Fortbildung ist sehr wertvoll und die Durchführung in der klinikinternen Gruppe ermöglicht einen guten kontextbezogenen Austausch.»
– Eveline Imhof, Sozialarbeiterin
Die Klinik Südhang ist als Stiftung organisiert. Das strategische Führungsorgan ist der Stiftungsrat, die operative Führung liegt bei der Geschäftsleitung. Per 31.12.2024 arbeiteten 193 Personen an vier Standorten für die Klinik Südhang.

Stiftungsrat 2024

Donatus Hürzeler
Stiftungsratspräsident
Lucienne Christen
Stiftungsrätin
Patrick Jacot
Stiftungsrat
Undine Lang
Stiftungsrätin (bis 30.11.2024)
Dr. med. Markus Vögelin
Stiftungsrats-Vizepräsident
Christoph Zimmerli
Stiftungsrat (ab 01.08.2024)

Geschäftsleitung

Stefan Gerber
CEO
Barbara Dörig
Leiterin Pflege und Fachtherapien
Sandro Flück
Leiter Unternehmensentwicklung
Dr. med. Alexander Wopfner
Chefarzt, Stv. CEO, Leiter Ärztlich-psychologischer Dienst